SALE Kaufe ausgewählte Styles für nur 14€

Hunters Territory #2 - Gegen den Wind

Hunters Territory #2 - Gegen den Wind
incylence hunters territory die kanarischen inseln
Fotocredit: Helena Wetjen

Hunters Territory #2 - Gegen den Wind

Die Tage sind kurz, die Temperaturen nah am Gefrierpunkt. Auf der Rolle schwitzend geht der Blick raus aus dem Fenster, an dem die Regentropfen einen tristen Vorhang bilden. Wir sehnen uns nach Sonne, erfrischendem Fahrtwind um die Nase, dem Gefühl von Freiheit und nach Sonnenuntergängen, die einen trainingsreichen Tag beschließen - müde, aber glücklich.

Wir stellen euch eine weitere Trainingslocation vor, die sich auf Grund des Klimas vor allem zwischen November und März großer Beliebtheit erfreut, jedoch auch Tücken und Herausforderungen bereit hält.

➝ Kennst Du schon HUNTERS TERRITORY #1?
Hunters Territory #1 - Trainieren in der Österreichischen Karibik

Die Kanarischen Inseln: Mondlandschaften und Steinwüsten

Die Kanarische Inseln Lanzarote und Fuerteventura, versprechen ganzjähriges mildes Klima, viele Sonnenstunden und geringen Niederschlag. Dazu halten die Inseln eine auf Triathleten ausgelegte Infrastruktur bereit. Eine Reihe an Hotels mit geleinten Pools und reichhaltigen Buffets locken Jahr für Jahr tausende Athleten an. Auch Trainingslageranbieter wie Hannes Hawaii Tours schlagen seit Jahren ihre Zelte westlich von Afrika auf.

incylence hunters territory die kanarischen inselnFotocredit: Helena Wetjen

incylence hunters territory die kanarischen inselnFotocredit: Helena Wetjen

Klima und Topographie: Hart und ehrlich

Die Temperaturen sind zwischen November und März für gewöhnlich rund um 20 Grad. Es gibt kaum Niederschlag und viele Sonnenstunden zu genießen. Inmitten des europäischen Winters empfiehlt es sich daher, sich gründlich einzucremen, immerhin befindet man sich unter afrikanischer Sonne, auch wenn man sich auf spanischem Boden bewegt, die extrem stark, durch den vielen Wind jedoch häufig unbemerkt auf die Haut brennt.

Wind bekommt man fast durchgehend um die Nase geweht. Teilweise sehr böig sorgt er für herausfordernde Trainingsstunden auf dem Rad. Lange Strecken mit starkem Gegenwind und Abfahrten, auf denen voll getreten werden muss, können schon einmal eine mentale Herausforderung darstellen. Eine gewisse Radbeherrschung ist daher empfehlenswert, wenn ein Camp auf den Kanaren stattfinden soll. Nach eigenen Erfahrungen ist es auf Lanzarote häufig noch eine Portion stürmischer. Fuerteventura versteckt sich im Windschatten seines großen Bruders und kommt regelmäßig etwas glimpflicher davon.

incylence hunters territory die kanarischen inselnFotocredit: Matthias Hohlrieder

Garniert werden die Stunden auf dem Rad und beim Laufen von vielen Höhenmetern. Kaum ein flacher Meter wird auf Lanzarote und Fuerteventura zurückgelegt. Dafür gibt es viel welliges Terrain und längere Anstiege, die sich hervorragend für Intervalle eignen. Das Straßennetz ist äußerst übersichtlich, was die Orientierung vereinfacht, allerdings auch weniger Abwechslung bietet. Nach zwei Wochen Trainingslager stehen die Chancen nicht schlecht, dass jede Straße (mehrfach) gefahren wurde.

Lanzarote ist für’s Auge mit Sicherheit die attraktivere Insel, wobei auch hier eine gewisse Eintönigkeit nicht zu leugnen ist. Viel Lawagestein abseits des Straßennetzes geben der Insel einen unvergleichbaren Look. Dafür wurde die Straßenqualität in den letzten Jahren deutlich verbessert; es ist dennoch eine Überlegung wert auf etwas breitere Reifen (z.B. 28mm) und weniger Reifendruck für mehr Komfort zu setzen. Vor allem die Runde um El Golfo und der Klassiker Mirador del Rio sind beliebte Routenziele und locken mit spektakulären Panorama nicht nur Radfahrer an.

incylence hunters territory die kanarischen inselnFotocredit: Helena Wetjen

Fuerteventura ist deutlich kahler und sandiger; so stellt man sich teilweise eine „Mondlandschaft“ vor. Wenig grün, wenig Abwechslung; das Training kann da schon einmal zur Willensprüfung werden. Dafür ist der Verkehr sehr ruhig und verhältnismäßig sicher.

Zwei Flaggschiffe in der Hotelszene

Kaum ein Triathlet wird von den Hotels Playitas Resort (Fuerteventura) und Club La Santa (Lanzarote) noch nicht gehört haben. Neben einer Vielzahl anderer Hotels, die sich auf die Bedürfnisse von Ausdauersportlern spezialisiert haben, sind diese beiden Anlagen Anlaufpunkt für Gäste, die ein Rundum-Sorglos-Paket suchen.

Der Club La Santa ist an Reichhaltigkeit nicht zu übertreffen. Gleich drei 50m-Pools bietet die Anlage im Norden von Lanzarote. Inmitten der Anlage lassen sich Intervalle auf der eigenen 400m Bahn laufen und die Nachbereitung findet im Fitnessstudio statt. Zahlreiche Kurse und geführte Touren lassen keine Trainingswünsche auch für die Familienbegleitung übrig.

incylence hunters territory die kanarischen inselnFotocredit: Matthias Hohlrieder

Das Essen stößt nicht ausnahmslos auf Begeisterung. Die Alternative wartet in Form mehrerer Restaurants im Ort La Santa etwa einen Kilometer fußläufig zu erreichen. Außerdem kann im hoteleigenen Supermarkt eingekauft und in den Apartments gekocht/zubereitet werden.

Durch die Lage im Norden der Insel ist die große Anlage ungeschützt dem Wind ausgesetzt, während Hotels auf der anderen Inselseite etwas windgeschützter liegen.

Auf Fuerteventura hat sich das Playitas Resort einen Namen in der Szene gemacht. Wie im Club La Santa verbringen hier eine Vielzahl an Profis einen Großteil des Winters. Kein Wunder, denn auch diese Anlage hat einen eigenen 50m Pool (hier müssen allerdings Bahnen stundenweise gemietet und bezahlt werden), Fitnessstudio, Supermarkt und großzügige Zimmer. Das Essen ist unvergleichbar gut, reichhaltig und vielseitig. Beim morgendlichen Frühstück mit Blick aufs Meer und die Berge werden hier die Akkus für den anstehenden Tag geladen.

Zur 400m Laufbahn sind es etwa vier Kilometer. Neben der Schwimmregelung der einzige Kritikpunkt der Anlage, die ein Trainingscamp so angenehm wie möglich macht. Nicht umsonst hat der führende Anbieter im Bereich Trainingslager Hannes Hawaii Tours hier seine Anlaufstation für eine Vielzahl an Trainingslagern.

Tücken, die man kennen sollte

Windig und bergig: das Training auf beiden Inseln ist durchaus anspruchsvoll und wartet mit geschärften Messern auf (Tri-) Athleten, die sich womöglich erst seit ein paar Wochen wieder im geregelten Training befinden. Daher gilt: Vorsicht vor zu hoher Belastung. „Mal eben locker rollen“ odr „easy traben“ ist gar nicht so einfach umzusetzen. Dazu kommen Windböen auf dem Rad und teilweise steinige Trails beim Laufen. Für erfahrende Athleten ist das Training anspruchsvoll, aber mit richtiger Planung gut zu handeln. Kein Wunder, dass man hier Profis im Minutentakt sieht. Absolute Anfänger sollten sich zumindest der Herausforderungen bewusst sein. Das Anschließen an eine Trainingsgruppe oder die Planung durch einen erfahrenen Coach kann helfen um beim Training nicht zu überziehen.

incylence hunters territory die kanarischen inselnFotocredit: Helena Wetjen

incylence hunters territory die kanarischen inselnFotocredit: Helena Wetjen

Im Winter eine sichere Bank

Vor allem das durchgehend milde Klima und die guten Hotels sind starke Argumente für ein Trainingslager auf den Kanaren.* Wer dem Winter entfliehen und zahlreiche Trainingsstunden absolvieren möchte, kommt hier definitiv auf seine Kosten. Die Anzahl an Weltklasse Athleten, die teilweise mehrmals pro Jahr gen Süden fliegen, ist Beweis genug.

Hinzu kommt, dass Flüge aus der DACH-Region meistens relativ günstig sind. Die Flugdauer ist mit 4-5 Stunden zwar relativ lang, dafür wartet nur eine Stunde Zeitverschiebung und damit keinerlei Anpassung auf die trainingshungrigen Athleten.

Wer sich ein vielseitigeres Straßennetz und „mehr für’s Auge“ wünscht ist mit Zielen wie Mallorca besser aufgehoben. Eine Wettergarantie gibt es dafür nicht.

* weitere interessante Ziele sind Gran Canaria und Teneriffa. Dort fehlen uns allerdings genügend eigene Erfahrungen.

Hinterlassen Sie einen Kommentar

* Erforderlich

Bitte beachten Sie, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen