SALE Shop selected styles for only €14

Welcome to Iten - Home of Champions

Welcome to Iten - Home of Champions

incylence benjamin franke kenia
Iten ist das selbsternannte „Home of Champions“

Welcome to Iten - Home of Champions

Benjamin Franke (30) ist einer der schnellsten, vermutlich sogar DER schnellste Marathon-Läufer Hamburgs. Beim Berlin Marathon 2019 rannte Benni in 2:29:00 Stunden zur Hamburger Jahresbestzeit und deutete das an, was sich schon beim hella halbmarathon hamburg ein paar Monate zuvor (1:11:34 beim Hitzerennen) angedeutet hat: An dem 30-Jährigen führt in Hamburg auf der Langstrecke derzeit kein Weg vorbei.

Im Januar flog Benjamin Franke gemeinsam mit Henning Lenertz (Redakteur Runner’s World Deutschland) und Fabian Wittke (Reporter NDR) nach Kenia. Genauer gesagt nach Iten, dem selbsternannten „Home of Champions“, wo sich viele der weltbesten Läuferinnen und Läufer auf Weltrekorde, Medaillen und Bestzeiten vorbereiten. Wir haben mit Benni über die Besonderheiten des Ortes, die Mentalität der Weltklasse-Läufer und seine persönlichen Ziele gesprochen.

incylence benjamin franke kenia
Im Gleichschritt unterwegs: Fabian Wittke, Benjamin Franke und Henning Lenertz (v.l.n.r.)

Deine Leistungsentwicklung der letzten Jahre ist beeindruckend und deine persönlichen Bestzeiten von 1:11:03 Stunden im Halbmarathon und 2:29:00 Stunden im Marathon eine echte Ansage. Wann und wie bist du zum Laufsport gekommen?

Mit dem Laufen habe ich als Jugendlicher angefangen. Dort habe ich das Laufen aber eigentlich immer nur als Ergänzung gesehen - ich habe ca. 10 Jahre Fußball in einem Amateur-Verein in Osnabrück gespielt. Als ich 20 Jahre alt war und mir ein Vereinskollege von seinem einzigartigen Erlebnis “Münster Marathon” erzählte, habe ich gedacht: „Das möchte ich auch einmal erleben!“ So kam es, dass ich 2012 meinen ersten Marathon - ebenfalls in Münster - gelaufen bin. Meine Debüt-Zeit? 3:46 Stunden.

Der großen Leistungssprünge und der eigentliche “Leistungssport” kamen dann ab 2018: Ich bin Ende 2017 in den Laufverein Hamburg Running eingetreten und habe seither auf allen Distanzen meine Bestzeiten verbessern können.

In Hamburg arbeitest du in Vollzeit und baust dein Training um die Arbeit herum. Anfang des Jahres konntest du eine ganz neue Erfahrung machen und ins Trainingslager nach Iten in Kenia fliegen. Wie kam es zu der Idee?

Ich bin bereits 2017 mit meiner Lebenspartnerin Julia in Iten gewesen. Damals allerdings nur für wenige Tage und eher als “Kurzurlaub” neben unserer Kilimanjaro-Besteigung. Aber schon damals hatte sich in mir der feste Wunsch verankert, dass ich zum Trainieren nach Iten wiederkommen möchte. Zu schön waren die Laufrouten, zu magisch wirkte die “rote Erde” unter den Füßen und zu idyllisch war die Szenerie, zwischen den Häusern und Feldern in Iten zu laufen!

incylence benjamin franke kenia
Benni fliegt über die berühmte rote Erde

Man hört viele Geschichten aus Iten, dem „Home of Champions“. Von Hunderten von Läufern, die sich gemeinsam treffen und trainieren und ein unglaubliches hohes Niveau haben. Haben sich deine Erwartungen in dieser Hinsicht bestätigt?

Das haben sie definitiv. Wir haben unglaublich viele Weltklasse-Athleten, die sich auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio vorbereiten wollten, vor Ort getroffen. Sehr viele der deutschen Spitzenathletinnen (u.a. Gesa Krause, Fabienne Königstein, Debbie Schöneborn) und Spitzenathleten (u.a. Arne Gabius, Amanal Petros, Philipp Pflieger, Hendrik Pfeiffer, Tom Gröschel) waren im bekannten “Kerio View Hotel” untergebracht. Aber nicht nur die deutsche Spitze des Laufens war vertreten, auch andere Top-Läufer konnten wir dort zum lockeren Gespräch antreffen: unter anderem Mo Farah, Sondre Nordstad Moen oder Suguru Osako.

Ein weiteres “lokales” Highlight war dann das berühmte Fahrtspiel. Jeden Dienstag und Donnerstag treffen sich weit über 100 Läufer (meist kenianische) um 9 Uhr an einer einfachen Kreuzung und beginnen das Tempo-Wechselspiel. Das war definitiv eines der beeindruckendsten Erfahrungen vor Ort. Ob ich das Tempo mithalten konnte? Ganz sicher nicht, aber wenigstens habe ich es bis zum Ende durchziehen können!

incylence benjamin franke kenia
In schneller Gesellschaft: Benjamin Franke, Debbie Schöneborn, Fabienne Königstein, Amanal Petros, Tom Gröschel, Mo Farah (v.l.n.r.)

Eine Besonderheit in Iten ist die Höhe von knapp 2.400 Metern. Wie kann man sich das Training bei diesen Voraussetzungen vorstellen?

Gerade in den ersten Tagen muss man sehr viel auf sich und seinen Körper hören. Oft sind die ersten Kilometer sehr anstrengend und man wundert sich, dass nicht nur die Beine, sondern sich auch Arme und der gesamte Körper schwer anfühlen. Meist legt sich diese anfängliche Schwere, wenn man ein paar Kilometer “reinkommt” und dann fühlt es sich ganz gut an. Jedoch darf man das Tempo in der Höhe nicht in Relation zum Training auf Meereshöhe setzen. Viele Sportler sprechen von einer Abweichung von ca. 15-30 Sekunden / Kilometer bei gleich bleibender Herzfrequenz. Wir haben das Training vor Ort vor allem für den Aufbau unserer Grundlagenausdauer genutzt. Denn das ist das nächste schwierige Unterfangen in der Höhe: Intervalle und Tempoläufe sind um einiges härter. Viele der Spitzenathleten berichten beispielsweise, dass sie circa zwei Wochen lockeres Training durchführen, um sich zu akklimatisieren.

Du hast vom direkten Kontakt zu absoluten Spitzenläufern berichtet. Haben dich in Sachen Einstellung und Mentalität bestimmte Erfahrungen überrascht oder imponiert?

Aufgrund der Olympischen Spiele in Tokio haben sich sehr viele Spitzenathleten im Januar in Iten aufgehalten. Nach nur wenigen Tagen vor Ort haben wir auch sofort verstanden warum: denn neben der Höhe sind auch die Trainingsbedingungen vor Ort wirklich hervorragend: viele mögliche Laufrouten (fast immer mit einigen Höhenmetern), gute Verpflegung im Hotel und überall gute Trainingspartner - egal ob aus dem selben Lager oder Kenianer. Was interessant ist: beispielsweise hat Fabienne Königstein für ihre qualitativen Einheiten immer einen einheimischen Läufer als Pace-Maker engagiert. So hat sie stets “Unterstützung” während ihres Trainings und gibt gleichzeitig etwas an einen Läufer vor Ort zurück.

incylence benjamin franke kenia
Gemeinsam mit Debbie Schöneborn werden die Kilometer abgespult

Eigentlich wolltest du die antrainierte Form beim Marathon in Hamburg unter Beweis stellen, der auf Grund des Corona Virus abgesagt wurde. Was sind deine Ziele für 2020 und die kommenden Jahre?

Der COVID-19-Virus stellt natürlich gerade einiges auf den Kopf. So ist es sehr schade, dass der Hamburg Marathon 2020 vorerst abgesagt wurde und auch viele weitere Wettkämpfe nicht stattfinden. Aber in diesen Tagen ist es denke ich das Wichtigste, sich auf das zu fokussieren, was man am Laufen am meisten schätzt: man darf immer noch raus- und seiner Leidenschaft nachgehen: draußen sein, sich frei fühlen und ab und an mal ordentlich Gas geben. So lange wir noch (alleine) laufen können, bin ich wirklich sehr glücklich. Wenn dann in den kommenden Wochen/Monaten wieder langsam die “sozialen Kontakte” erlaubt sind, werden wir im Verein erst einmal wieder das Training in der Gruppe aufnehmen und unsere Ziele gemeinsam definieren. Ob es dann ein 10km-Wettkampf, Halbmarathon oder Marathon wird, hängt ganz davon ab, wie die generelle Lage in Deutschland ist. Ich bin optimistisch, dass irgendwelche Wettkämpfe in 2020 noch realisiert werden können. Und dann wird Vollgas gegeben.

Unser Leitspruch heißt „HUNT INCYLENCE“. Was bedeutet er für dich?

Der Leitspruch motiviert mich jeden Tag rauszugehen und an meiner Form zu arbeiten. Ich möchte das Beste aus mir rausholen. Mit Strategie, Motivation und Plänen arbeite ich so über Monate an bestimmten Zielen - wie zum Beispiel einem Marathon - und versuche auf den Punkt am Tag X fit zu sein. Somit verspüre ich in jeder Trainingseinheit - egal ob ruhiger Dauerlauf oder langer Tempolauf - den Jagdinstinkt in mir, das Optimum aus mir herauszuholen. INCYLENCE unterstützt mich daher in einem nicht zu unterschätzenden Punkt: das Outfit, welches ich beim Laufen trage, soll immer ausdrücken, wieviel Gas ich gebe, denn es gibt nur ein Gas - Vollgas!

In der Runner’s World berichtet Journalist und Läufer Henning Lenertz ausführlich über das Abenteuer in Kenia

Leave a comment

* Required fields

Please note: comments must be approved before they are published.